Noch ärgerlicher als beim Dating - heute sprechen wir über ein Problem, das in der Personalbeschaffung weit verbreitet ist: Ghosting im Bewerbungsprozess. Das ist eine unangenehme Erfahrung für Arbeitgeber, aber es gibt Strategien, um dieser Frustration entgegenzuwirken. Lass uns gleich eintauchen und herausfinden, wie du Ghosting vermeiden kannst.
Das Phänomen des Ghosting
Stell dir vor, du hattest ein vielversprechendes Telefonat mit einem Bewerber oder einer Bewerberin und einigt euch auf ein persönliches Treffen. Du sendest Termine per E-Mail, aber dann herrscht plötzlich Funkstille. Dieses Szenario ist in der heutigen Zeit der Fachkräftesuche keine Seltenheit mehr.
Warum verschwinden Bewerber plötzlich?
Einer der Hauptgründe ist, dass Bewerber:innen oft Angebote von anderen Unternehmen erhalten. In der heutigen Zeit bewerben sich Kandidat:innen oft bei mehreren Arbeitgebenden gleichzeitig. Wenn andere Arbeitgebende schneller sind und ein konkretes Angebot machen, kann es vorkommen, dass die Bewerber:innen dich aus den Augen verlieren.
Was kannst du dagegen tun?
Ein bewährter Ansatz ist, den Bewerbungsprozess zu beschleunigen. Einfache Telefoninterviews können dabei helfen, den Prozess effizienter zu gestalten. Durch ein kurzes Gespräch kannst du eine Bindung aufbauen und den Zeitdruck der Bewerber:innen einschätzen.
Weitere Beispiele des Ghostings im Recruiting:
1. Hat ein konkretes Angebot von einer anderen Firma erhalten
Bewerber sind oft in Bewerbungsprozessen bei mehreren Unternehmen gleichzeitig involviert. Das bedeutet, dass sie auch Angebote von verschiedenen Firmen erwarten können. Wenn ein Bewerber sich plötzlich nicht mehr meldet, könnte das bedeuten, dass er bereits ein anderes Angebot angenommen hat.
Was kannst du tun? In solchen Situationen kann es schwierig sein, etwas zu ändern. Es ist jedoch ratsam, deinen Bewerbungsprozess zu optimieren, um schneller Entscheidungen zu treffen. Telefoninterviews sind ein effizienter Weg, um schneller Kontakt herzustellen und eine persönliche Bindung aufzubauen. Dies kann auch helfen, den Zeitdruck des Bewerbers zu ermitteln.
2. Er bzw. sie will gar nicht wechseln
Manchmal melden sich Bewerber an, ohne wirklich den festen Willen zu haben, ihren aktuellen Job zu verlassen. Es könnte sein, dass sie in einem spontanen Moment handeln und später ihre Meinung ändern.
Was kannst du tun? Die Aufnahme in deinem Talentpool ist hier hilfreich. Wenn Bewerber sich nicht melden, versuche es nach einigen Monaten erneut mit einer freundlichen Follow-up-Nachricht. Biete an, in Kontakt zu bleiben, falls sich ihre Situation ändert. Dies könnte eine Möglichkeit sein, den Kontakt wiederherzustellen, selbst wenn sie bereits woanders angefangen haben.
3. Du gibst zu schnell auf
Manche Bewerber benötigen mehr Zeit, um Entscheidungen zu treffen, und sind nicht immer sofort bereit zu antworten. Dies ist besonders relevant, wenn der Bewerber noch keinen persönlichen Kontakt mit deinem Unternehmen hatte.
Was kannst du tun? Bleibe geduldig und verfolge die Bewerber weiter. Versuche, verschiedene Kommunikationskanäle zu nutzen und rufe von einer festen Nummer an, um die Wahrscheinlichkeit einer Antwort zu erhöhen. Denke daran, dass Bewerber über soziale Medien-Kampagnen möglicherweise nicht immer gleich reagieren, also versuche es erneut.
4. Du bist zu unflexibel
Unflexible Vorstellungsgesprächstermine könnten Bewerber abschrecken. Wenn du nur zu bestimmten Zeiten Gespräche anbietest, die in die Arbeitszeit fallen, kann das potenzielle Kandidaten ausschließen.
Was kannst du tun? Nutze Tools wie Calendly, die Bewerbern ermöglichen, selbst einen passenden Termin auszuwählen. Biete auch Termine außerhalb der Arbeitszeit an, um die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch zu erhöhen.
5. Du hast im Prozess nicht überzeugt
Die "candidate experience" ist entscheidend. Wenn Bewerber:innen das Interesse an deinem Unternehmen verlieren, liegt es oft daran, dass der Bewerbungsprozess nicht ansprechend ist.
Was kannst du tun? Überprüfe deine Bewerbungserfahrung, indem du sie aus Bewerbersicht betrachtest. Biete eine schnelle Rückmeldung und personalisierte Eingangsbestätigungen. Führe Telefoninterviews zügig durch und stelle sicher, dass deine Fragen und Informationen Bewerber ansprechen. Befrage auch deine Mitarbeiter, um den Bewerbungsprozess kontinuierlich zu verbessern.
Denke daran, dass oft kleine Details den Unterschied ausmachen. Ein Foto der potenziellen Teamkollegen in der Einladung zum Vorstellungsgespräch, eine Dankes-E-Mail nach dem ersten Interview mit Mitarbeiterbenefits oder sogar ein kleines Geschenk können dazu beitragen, dass Bewerber sich wohlfühlen und Interesse an deinem Unternehmen behalten.
Insgesamt ist es wichtig, die Bewerbererfahrung zu priorisieren und an verschiedenen Stellen im Prozess Verbesserungen vorzunehmen. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass Bewerber nicht mehr ghosten, sondern sich gerne mit deinem Unternehmen auseinandersetzen.
Bei all dem Frust, den du als Arbeitgeber hast: Denk immer daran, dass auch Bewerber:innen schon seit jahrzehnten damit kampfen, dass sie regelmäßig keine Rückmeldung von Arbeitgebern erhalten. Frag dich deshalb auch mal, ob du deinen Bewerber:innen auch wirklich immer gewissenhaft ein schnelles Feedback gibst, auch, wenn sie vieleicht zum jetzigen Zeitpunkt nicht als MitarbeiteR:in in Frage kommen.
Fazit
Ghosting im Bewerbungsprozess ist frustrierend, aber durch die Implementierung dieser Strategien kannst du die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieses Problems minimieren. Arbeitgebende und Bewerber:innen sollten in der heutigen wettbewerbsintensiven Arbeitswelt verstärkt auf offene und klare Kommunikation setzen.
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