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Home Office: Die Arbeitswelt der Zukunft?

Wenn es um das Thema Home Office geht, scheiden sich die Geister. Heute sprechen wir über die Vor- und Nachteile des Arbeitens von Zuhause.


"Wer im Home Office arbeiten kann, ist unwichtig."


Diesen kontroversen Satz hat der 81-jährige Noch-Trigema Chef Wolfgang Grupp kürzlich in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel von sich gegeben. Immer wieder begegnen wir Unternehmer:innen, die dem Home Office skeptisch gegenüberstehen. In diesem Blogartikel möchten wir die Frage diskutieren, ob sich Home Office wirklich negativ auf den Unternehmenserfolg auswirkt.


Welche Vorteile bietet das Home Office?


Steigerung der AG Attraktivität

Laut einer Studie von Randstadt aus dem Jahr 2021 hängt die Attraktivität eines Unternehmens für 43% der Deutschen von der Möglichkeit des Home Office ab. Besonders Frauen, ganze 47% von ihnen, legen Wert auf diese Option. Die meisten wünschen sich jedoch eine Kombination aus Vor-Ort-Tätigkeit und Arbeiten von zuhause. Unternehmen, die Home Office anbieten, haben somit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Bewerber:innen verbinden damit oft Modernität, vertrauensvolle Führung und Eigenverantwortung, was sich positiv auf das Unternehmensimage auswirkt.


Mehr Flexibilität

Home Office ermöglicht den Mitarbeitenden mehr Flexibilität. Unsere Recruiting-Team führt oft Vorstellungsgespräche am späten Abend, da Bewerber:innen zu dieser Zeit nicht arbeiten. Durch diese Flexibilität erledigen unsere Mitarbeiter:innen Aufgaben auch gerne außerhalb der üblichen Arbeitszeiten. Das wäre im Büro kaum möglich. Andererseits profitieren unsere Mitarbeiter:innen davon, dass sie z.B. während sie auf Handwerker warten, von zuhause aus arbeiten können, ohne einen Urlaubstag nehmen zu müssen.


Größerer Radius für Bewerber:innen

Durch die Kombination aus Home Office und Büro kannst du den Suchradius für potenzielle Bewerber:innen erweitern. Niemand möchte täglich stundenlang pendeln. Wenn du die Möglichkeit bietest, 2-3 Tage pro Woche von zuhause aus zu arbeiten, wird dein Unternehmen für Bewerber:innen außerhalb des üblichen Pendelradius von 20-30 km attraktiv. Gerade für Unternehmen außerhalb städtischer Ballungszentren kann Home Office die Zahl der potenziellen Bewerber:innen erhöhen.


Trotz dieser Vorteile zeichnet sich ein Trend ab, Mitarbeitende wieder ins Büro zu holen. Viele Firmenchefs sind der Ansicht, dass die Arbeit von Zuhause nicht zukunftsfähig ist. KPMG hat dazu eine Umfrage durchgeführt, bei der etwa zwei Drittel der deutschen Firmenchefs planen, die Mitarbeitenden in den nächsten drei Jahren wieder ins Büro zu holen. Nur 25% der Unternehmen können sich vorstellen, dauerhaft Home Office anzubieten.


Und wir vollen nicht verleumden, dass es einige Faktoren gibt, die bei der Einführung von Home Office beachtet werden müssen.


Produktivität im Home Office

Die Studienlage zur Produktivität im Home Office ist unklar. Es hängt von der Person, der Tätigkeit und den Umständen ab. Als Faustregel gilt: Arbeiten, die eigenständige Konzentration erfordern und wenig Ablenkung durch Kolleg:innen vertragen, können gut von zuhause erledigt werden. Bei Tätigkeiten, die viel Abstimmung und Anleitung erfordern, muss genauer über die Anwesenheit nachgedacht werden.


Psychische Belastung im Home Office

Überraschenderweise fühlen sich einige Mitarbeiter:innen, die von Zuhause arbeiten, gestresster als diejenigen, die ins Büro gehen. Dies liegt oft an den Erwartungen der Führungskräfte, die außerhalb der Bürozeiten Erreichbarkeit erwarten, an unbezahlten Überstunden, verkürzten Pausen und der Schwierigkeit, Arbeit und Freizeit zu trennen.


Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das im Büro entsteht, ist schwer über den Bildschirm zu übertragen. Dennoch sind wir ein großer Befürworter von Home Office, vor allem im Hybrid-Modell, es bedarf lediglich klarer Rahmenbedingungen.



Voraussetzungen für produktives Home Office


1. Die richtigen Mitarbeiter:innen: Gute Mitarbeiter:innen sind in der Lage, selbst zu entscheiden, ob eine Tätigkeit im Büro erledigt werden muss. Wenn du deinen Mitarbeitenden nicht genug vertraust, frage dich, ob es am Home Office oder an deiner Auswahl der Mitarbeiter:innen liegt.


2. Klare Zielsetzung: Definiere klare, messbare Ziele für deine Mitarbeiter:innen. Dies ermöglicht eine Erfolgskontrolle unabhängig vom Arbeitsort.


3. Spielregeln: Lege klare Erwartungen fest, was du von Mitarbeitenden im Home Office erwartest. Die Erreichbarkeit, die Flexibilität der Arbeitszeit und die notwendigen Rahmenbedingungen sollten transparent sein.


Die Zukunft des Home Office liegt in unserer Hand. Mit klaren Zielen, Vertrauen in die Mitarbeitenden und klaren Spielregeln kann es zu einem wertvollen Instrument zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität werden.


Wie handhabst du es in deinem Unternehmen? Bist du ein Fan von Home Office oder nicht? Wir freuen uns auf dein Feedback!


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